Abb 1 Abb 2 Abb 3

Chiva-Beispiel 1
Abb 4 Abbildung 4 zeigt das Vorgehen bei einer einfachen Situation, wie sie in Abbildung 2 dargestellt ist. Die Mündung der Vena saphena magna in die tiefe Vene wird zugebunden. damit hier kein Blut mehr rückwärts eintreten kann. Dabei dürfen die gesunden Seitenäste nicht mit unterbunden werden. Die Unterbindungsstelle ist mit einem "grünen Strich" gekennzeichnet. Das Blut aus den gesunden Seitenästen kann weiterhin in die oberflächliche Sammelvene ablaufen und über die nüchsten Verbindungsvenen in die tiefen Beinvenen gelangen. Dort wird es aufwärts befördert. In der Leistengegend kann das Blut nicht mehr in die oberflächliche Vene eintreten und fließt ausschließlich zum Herzen weiter. Die so entstandene Abflusssituation entspricht dem Blutfluss im Bein einer gesunden Person im Stehen.

Es wurde somit also erreicht, dass das Blut nur einmal durch jede Vene fließen kann, es entsteht eine Einbahnstraße. Das Blut fließt nicht mehr rückwärts in die oberflächliche Vene, sie wird dadurch wesentlich entlastet. Die Vene bildet sich im Lauf von ein paar Wochen wieder auf ihr ursprüngliches Maß zurück.


In komplexeren Situationen sind mehrere Unterbindungen notwendig, um die zum Teil ineinander greifenden Kreisläufe zu unterbrechen.

Chiva-Beispiel 2

Abb 5 In Abbildung 5 wird gezeigt, wie das korrekte Vorgehen bei der in Abbildung 3 dargestellten Situation ist.

Zu beachten ist, dass die roten Pfeile in den Perforanzvenen (s. Abbildung 3) jetzt durch einen blauen Pfeil ersetzt sind. Dies bedeutet, dass durch die gesetzten Unterbindungen der Blutflus in den Perforanzvenen in die richtige Richtung geleitet wird.


Dieser Kunstgriff ist ein entscheidender Bestandteil der CHIVA-Methode. An vielen Stellen des Beines werden die Venen zwischen 2 Unterbindungen zusätzlich durchtrennt, um dort ein erneutes Eröffnen zu erschweren und der Neubildung von Krampfadern vorzubeugen.

Abb 6 Den Unterschied zwischen CHIVA und Stripping verdeutlichen wir in Abbildung 6, die die Situation nach dem "Stripping" zeigt. Bei dieser Operation werden die erkrankten Venen entfernt. Danach müssen sich die gesunden Seitenäste, die in Abbildung 5 blau dargestellt waren, neue Abflusswege suchen. Da ihr natürlicher Abfluss nicht mehr möglich ist, müssen sie rückwärts laufen, im Bild mit braunen Pfeilen dargestellt. Hierbei entstehen meist neue Krampfadern.


Abb 7 In Abbildung 7 sind die Venen in der Leistengegend dargestellt: Das etwas dickwandigere Gefäß, links im Bild, entspricht der tiefen Beinvene. In sie mündet die Vena saphena magna, die vordere oberflächliche Vene. Die Klappe ist hier in der Leiste defekt, und deswegen kann das Blut aus der tiefen Vene in die oberflächliche Vene zurücklaufen. Unmittelbar im Bereich der Leiste münden mehrere Venen in das oberflächliche Gefäß. Sie bilden den so genannten Venenstern. Bei der Krampfaderentfernung werden diese Venen mit unterbunden. Diesen Venen kommt bei der Methode CHIVA eine wichtige Aufgabe zu. Deswegen müssen sie unbedingt erhalten werden.


Abb 8 Abbildung 8 zeigt, wie die oberflächliche Vene an ihrer Mündung mit einem Faden umfahren und ein Knoten zugezogen wird (1). Anschließend wird die Vene erneut umfahren, um einen zweiten Knoten zu setzen, der etwas von dem ersten entfernt, aber trotzdem zwischen der tiefen Vene und dem Abgang der Seitenäste liegt (2). Das Blut aus den Seitenästen läuft nun in die oberflächliche Vene und vermeidet, dass sich in ihr Blutgerinnsel bilden können, weil durch die Vene - auch in ihrem oberen Anteil - weiterhin Blut fließt.