Chirurgie der Krampfadern
Krampfadern sind sichtbare, geschwollene, geschlängelte Venen die meist an den Beinen auftreten. Das Krankheitsbild der so genannten Varizen ist weit verbreitet. Etwa jede zweite Frau und jeder vierte Mann leidet unter Krampfadern. In den Venen fließt sauerstoffarmes Blut zurück zum Herzen. Der Herzschlag allein reicht nicht aus um das Blut von den Beinen zum Herzen zu transportieren. Beim Zusammenziehen der Waden- und Oberschenkelmuskulatur werden die Venen zusammengepresst und das Blut wird Richtung Körpermitte gepresst (Muskelpumpe). Venenklappen, die wie Ventile arbeiten verhindern, dass das Blut zurückfließt. Sie lassen das Blut nur in Richtung Herz fließen. Bei Varizen sind die Bindegewebsfasern der Venenwände schwach und überdehnt. Die Venenklappen können daher nicht mehr richtig schließen und es kommt zu einem Rückstrom des Blutes. Dieses versackt und dehnt die ohnehin schon ausgeweiteten Gefäßwände in erhöhtem Maße aus.
Ursachen von Krampfadern
Neben einer vererbten Bindegewebsschwäche gibt es noch weitere Ursachen für Krampfadern. Diese können ebenso durch wenig körperliche Bewegung, übergewicht, überwiegend stehende oder sitzende Arbeit und die Einnahme der Pille entstehen. Eine große Rolle spielt die Lebensweise in unserer modernen Industriegesellschaft, in der die regelmäßige Bewegung eine untergeordnete Rolle spielt. Bei den Naturvölkern treten solche Erkrankungen dagegen selten auf.
Krankheitsbild
Frühsymptome für Krampfadern sind im Verlauf des Tages auftretendes Schweregefühl, Schwellungen sowie Juckreiz der Beine. Die Beschwerden bessern sich im Vergleich zu den arteriellen Durchblutungsstörungen durch Hochlagerung der Beine oder durch Bewegung. Als Besenreiser bezeichnet man feine rotblaue Venenverästelung, die häufig am Knöchel oder der Innen- und Außenseite der Oberschenkel vorkommen. In den meisten Fällen haben Besenreiser noch keinen Krankheitswert und stellen mehr ein kosmetisches Problem dar. Krampfadern(Varizen) stellen sich als bläuliche, geschlängelte hervortretende Beinvenen dar. Im fortgeschrittenen Stadium verändert sich die Haut über den Krampfadern. Sie verfärbt sich bis ins bräunliche, wird pergamentartig dünn und glänzt.
Gefahren durch Krampfadern
Durch den vermehrten Rückstau beim Krampfaderleiden kommt es zur zunehmenden Wassereinlagerung in das umliegende Gewebe. Die Folge sind stauungsbedingte Hautschäden im Sinne von Hautekzemen und Geschwüren(Ulkus cruris, dem Volksmund bekannten ? offenen Beinen?). Häufig treten durch die Stauung der geschädigten Venen auch Entzündungen (oberflächliche Thrombophlebitis) auf, die man als schmerzhafte derbe Verhärtung verspürt. Durch Platzen von Krampfaderknötchen kann es zu massiven Blutungen kommen. Gefährlich kann eine Venenentzündung werden, wenn tiefer gelegene Gefäße betroffen sind. Dann können sich Blutgerinnsel lösen und eine Lungenembolie verursachen.
Therapie
Für die Behandlung von Krampfadern gibt es eine Reihe von Verfahren. Die Auswahl der geeigneten Behandlung trifft der Arzt gemeinsam mit dem Patienten. Dabei wird individuell die persönliche Situation und medizinischen Aspekte des Patienten berücksichtigt. Bei der Wahl des Operationsverfahrens spielen kosmetische Aspekte eine immer größere Rolle. Ein wesentlicher Gesichtspunkt ist bei der Auswahl des operativen Verfahrens auch die ? Aggressivität? des Vorgehens (so genanntes stadiengerechtes Vorgehen, Belassen von Venenmaterial für evt. Transplantation, Notwendigkeit einer Vollnarkose)
Operative Entfernung:
- Venen-Stripping
- Mikrophlebektomie
Chiva-Methode
Laserbehandlung:
- endoluminal (von innen)
- transkutan (von außen)
Schaumverödung (Sklerosierung)